Wie versprochen schreibe ich einen Bericht über die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland für unsere Vorsitzende Sigrid Meiser-Helfrich.
Sigrid, ich gratuliere Dir nochmals sehr herzlich und fühle mich geehrt, dass ich bei dieser Verleihung in der Kulturhalle in Heusweiler dabei sein durfte und bedanke mich sehr für die Einladung. Außerdem war ihre Familie und geladene Gäste anwesend.
Nachdem Sigrid von der Ministerin, Frau Bachmann, mit einer Rede empfangen und mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde, hat unser Mitglied Michael Kreutzer eine tolle Rede gehalten.
Es wurde auch in Deutsche Gebärdensprache gedolmetscht. Ich versuche, seine Rede hier zusammenzufassen:
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„Sigrid, heute ist ein großer Tag für Dich. Ich erinnere mich gut an meine Gefühle, als mir vor über 20 Jahren von dem damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau auch dieser Orden verlieht wurde. Sigrid, du bist eine kraftvolle, leistungsstarke und unermüdliche Frau.
Seit 40 Jahren hast du Dich für verschiedene Gehörlosenvereine eingesetzt und engagiert. Unzählige Veranstaltungen, Vorträge, Feste und Gottesdienste hast du für uns tatkräftig organisiert. Des Weiteren hast du zahlreiche Beratungen, Sozial-, Dolmetscherhilfen langjährig organisiert, unterstützt und/oder begleitet.
Großen Dank für die regelmäßigen Rundschreiben, die du per Mail verschickt hast. Durch Dich haben unsere Mitglieder viele und wichtige Informationen bekommen, die für den Alltag nahezu unverzichtbar sind.
Du hast in Deinem Leben viele Höhen und Tiefen erlebt, trotzdem hattest du immer Zeit für die Gehörlosen, da Du ein Herz für sie hast, obwohl du selbst gesundheitlich belastet warst und das alles auf freiwilliger Basis war.
Ich finde es richtig und bin sehr erfreut, dass Du die neue Trägerin dieses Verdienstkreuzes bist, weil Du es wirklich verdienst.
Der Verein „Bleib Treu“ und die Kirchengemeinde „KGG Trier“ danken dir für alles, was Du in über 40 Jahren bewirkt und ermöglicht hast.
Sigrid, wir wünschen Dir von ganzen Herzen alles, alles Gute, viel Gesundheit und Lebensfreude. Wir sind sehr stolz auf Dich! Herzlichen Glückwunsch!“
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Danach hat Sigrid ein schönes Geschenk von unserem Verein und der Kath. Gehörlosengemeinde Trier bekommen.
Sie hat auch eine kleine, aber schöne Dankesrede gebärdet und dann wurden Gratulationen von ihrer Familie und Gästen ausgesprochen, anschließend viele Geschenke überreicht und Umarmungen ausgetauscht.
Sigrid, es hat mich sehr für Dich gefreut. Ein wirklich großer Verdienst für dich! Und vor allem hoffe ich, dass Du Dein Engagement für Deinen Verein weiterhin fortsetzen wirst. Außerdem bedanke ich mich bei unserem Mitglied Michael Kreutzer, der einen Antrag auf diesen Verdienstorden gestellt hat.
Anbei lege ich noch 3 Zeitungsberichte, in denen darüber berichtet wurde, bei:
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Es war wirklich ein schönes Erlebnis für Sigrid! :-)
Nur eines bedauere ich sehr, dass die Ministerin, Frau Bachmann, während der Verleihung von einem Erfolg des Cochlea-Implantats gesprochen hat. Da sie einen erwachsenen gehörlosen Mensch, der durch dieses Implantat sprechen kann, persönlich getroffen hat.
Was...? Was ist mit uns, die überwiegend die Gebärdensprache nutzen? Sind wir in dieser „hörenden“ Gesellschaft unerwünscht?
Ich gehe davon aus, dass sie nicht ausreichend darüber informiert wurde, wie erfolgreich das Einsetzen von diesen Implantaten bei Kindern und Jugendlichen, die taub geboren oder vor dem Spracherwerb ertaubt sind, war und dass die Gebärdensprache für viele gehörlose Kinder kurz- und langfristig ein wichtiger Bestandteil der Sprachentwicklung und sprachlichen Bildung sein kann, auch, wenn die Lautspracherziehung im Vordergrund steht.
Sie wurde bei der Wahl im Saarland 2022 nicht wiedergewählt. Die Hoffnung bleibt, dass ihr Nachfolger vollstes Verständnis für uns hat.
Besonderer Dank geht an Frau J. Pitek für die Bilder, die sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Geschrieben vom Mitglied und Webmaster Peter
Am Sonntag, 11. Dezember 2022 konnten wir endlich wieder eine gemeinsame Weihnachtsfeier veranstalten. Wir haben uns sehr gefreut, dass es wirklich klappte und wir nicht wieder in letzter Minute absagen mussten.
Passend zur Weihnachtsfeier war „Glühwein-Wetter“: knackig kalt! Michael Kreutzer und Sigrid Meiser-Helfrich haben am 10. Dezember 2022 noch die Kirche weihnachtlich geschmückt. Mit klammen Fingern in der Kälte war das nicht ganz so einfach, sah aber trotzdem gut aus.
Unser festlicher Tag begann am 11. Dezember 2022 mit einer Hl. Messe zum 3. Advent in der Kirche St. Petrus in Lebach-Eidenborn, den Pfarrer Ralf Schmitz, Daniel Beinhoff und Beate Reichertz sehr schön gestaltet haben. Beate Reichertz, Michael Kreutzer, Heike Strauch und Ursula Kaster hatten die Messe als Lektoren mitgestaltet.
Nach der Messe trafen sich alle nebenan im Restaurant Humpl. S. Meiser-Helfrich begrüßte alle Anwesenden mit einer Ansprache zum Sektempfang und freute sich so zahlreiche Besucher wiederzusehen. 65 Personen waren da und freuten sich auf den gemeinsamen Tag.
Bei so vielen Personen dauerte das Mittagessen natürlich länger, aber es war im Restaurant Humpl sehr gemütlich und sehr angenehm. Das Servicepersonal war „goldig“, wirklich! Soviel Emphatie und soviel Engagement, obwohl sie zum ersten Mal mit Menschen mit Hörbehinderung zu tun hatten. Wir konnten nur staunen!
Zwischen den einzelnen Gängen des Essens war genug Zeit, sich angeregt zu unterhalten, und das nutzten wir natürlich. Auch anschließend bei Kaffee und Kuchen. Man merkte richtig: Aufbruchstimmung! Nach den Jahren mit Corona gibt es jetzt den „Neustart“ – endlich! Wir freuen uns auf das neue Jahr, wo wir viel vorhaben – und hoffen, es gelingt alles!
Schön auch, dass Pfarrer Ralf Schmitz, Daniel Beinhoff und Beate und Rolf Reichertz diesen Tag mit uns verbracht haben!
Wir freuen uns, dass wir 5 neue Mitglieder haben – herzlich willkommen! Und wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit, wo wir wieder aktiv sein wollen.
Danke an alle meine Vorstandsmitarbeiter für die Vorbereitungen, Kirsten Sohl für die tolle Idee mit den Weihnachtsgaben für die anwesenden Mitgliedern und für die vielen so leckeren Kuchenspenden.
Und dann zur Kaffeezeit: es fing an zu schneien!!! Perfekt! Wir hatten einen wirklich rundum gelungenen Tag – Weihnachtsstimmung drinnen und draußen. Das Christkind kann kommen!
Endlich wieder ein Fest!!! Endlich wieder draußen zusammen feiern! Wir hatten eingeladen zur Erdbeerparty am 11. Juni 2022 – und viele, viele, viele … kamen!
Viele Vorbereitungen waren nötig, viele Ideen haben wir zusammengetragen – und alles musste mit Erdbeeren sein!!! Kirsten Sohl hatte die Deko organisiert und die Einkäufe erledigt, Anja Delestowicz hatte kiloweise Erdbeeren gekauft und Michael Kreutzer hatte Terrasse und Festzelt am Kulturzentrum vorbereitet. Es sah WOW aus, und so konnte das Fest beginnen.
Es gab alles mit Erdbeeren: Eis, Schokospieße, Salat, Bowle, Likör, Kuchen … überall Erdbeeren – wir schwelgten in den süßen Früchtchen! Und alle Vorstandmitarbeiter und Helferinnen und Helfer hatten eine Erdbeerschürze an – was für ein Anblick. Das Wetter war toll, es kamen viele, viele Besucher, vor allem die Bowle war sehr beliebt. Den ganzen Tag gab es Essen vom Grill, Kuchen, alles was das Herz begehrte.
Bis in den späten Abend hinein haben wir gefeiert, es hat den Besuchern gut gefallen, einige wollten gar nicht mehr heim.
Der „harte Kern“ der Vorstandsmitarbeiter hat bis zuletzt geholfen beim Aufräumen, es war längst Mitternacht durch, als Michael das Kulturzentrum abschließen konnte.
Wir danken allen Vorstandsmitarbeitern, allen Helferinnen und Helfern für dieses tolle Fest! Corona konnte der Hilfsbereitschaft nichts anhaben, es klappte alles so gut, als hätte es keine zwei Jahre Stillstand gegeben.
Vielen Dank an „die ganze Mannschaft“ – Ihr seid die Besten!!!
Mehr als zwei Jahre Corona-Pandemie … eine harte Zeit. Vor allem für Menschen mit Hörbehinderung, die in dieser Zeit doppelt mit Kommunikationsbarrieren zu kämpfen hatten und vor allem in der älteren Generation isoliert zuhause waren. Christina Sohl hatte schon immer tatkräftig dafür gesorgt, dass auch die Seniorinnen und Senioren sich mit der „neuen Technik“ – PC und Handy vertraut machten. So haben in unserem Verein auch die älteren Mitglieder fast alle ein Handy und wir konnten sie so erreichen. Trotzdem: das Vereinsleben war fast ganz ausgefallen, nur die monatlichen Gottesdienste in der Jugendkirche Eli.ja in Saarbrücken mit anschließendem Stehkaffee im Pfarrhausgarten waren möglich. Sie halfen beim Zusammenhalt und beim Austausch von Informationen.
Am 01. Mai 2022 war es dann endlich soweit: die erste Veranstaltung nach 2 Jahren Vereinspause! Wir haben eine Wiedersehensfeier im Restaurant „Ratskeller“ in Saarbrücken organisiert und waren überwältigt: 60 Personen hatten sich angemeldet, alle freuten sich auf das Wiedersehen, und schon beim Treffen vor dem Restaurant entstand die lebhafte Unterhaltung.
Die Vorstandsmitarbeiter hatten den Tag gemeinsam schön vorbereitet, und so konnte die 1. Vorsitzende Sigrid Meiser-Helfrich alle Besucher zum Sektempfang herzlich begrüßen.
Im Anschluss haben wir gemeinsam das Mittagessen eingenommen, war sehr lecker, und die Servicekräfte gaben sich sehr viel Mühe mit der Kommunikation. Es klappte nicht immer reibungslos, aber der Wille zählt und wir waren sehr zufrieden.
Nach dem Essen hielt S. Meiser-Helfrich ihre Ansprache. Sie dankte den Vorstandsmitarbeitern für die tolle Unterstützung in der schwierigen Zeit und auch allen Mitgliedern für Verständnis und Geduld, weil währen der Corona-Zeit keine Pläne gemacht werden konnten, mehrmals Treffen kurzfristig abgesagt werden mussten und keine Veranstaltungen möglich waren. Trotzdem war der Zusammenhalt sehr gut und es kamen immer wieder aufmunternde Anrufe und Nachrichten.
An diesem Tag konnten S. Meiser-Helfrich und C. Sohl auch viele langjährige Mitglieder ehren für die Jahr 2020, 2021 und 2022. Ein besonderes Dankeschön erhielt auch Michael Kreutzer zum 70. Geburtstag für sein Engagement für den Verein.
Zum Nachmittagskaffee gab es leckeren Kuchen und die Besucher blieben noch lange bei Diskussion, Unterhaltung und Austausch zusammen. Wir haben auch an diesem Tag Vitalii und Lena mit ihrem Sohn aus der Ukraine kennengelernt. Ihre Erzählungen aus ihrer Heimat haben uns sehr betroffen gemacht, und wir sind beeindruckt, dass beide trotz ihrer Erlebnisse im Krieg doch versuchen positiv zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen.
Die Wiedersehensfeier war ein besonders schöner Tag, es war sehr schön, alle nach dieser langen Zeit wieder zu sehen!
Zum Jahresanfang 2020 waren wir voller Tatendrang, der Neujahrsempfang stand unter einem guten Zeichen, die Versammlungen im Februar 2020 und im März 2020 waren sehr gut besucht, wir hatten viele Pläne und viele Termine – und dann kam Corona …
Für Menschen mit Hörbehinderung ist die Corona-Pandemie schwierig. Sie leben von der Kommunikation in Gebärdensprache, und vor allem die ältere Generation, die nur durch regelmäßige Treffen Kontakt und Austausch in Gebärdensprache erleben können, waren in der Zeit des Lockdowns isoliert und einsam. Eine schwere Zeit. Mit einigen konnte man ein Fax schreiben, einige wagten sich an die hohe Technik von eMail und WhatsApp, aber nichts konnte den persönlichen Kontakt ersetzen.
In dieser Zeit haben wir versucht, den Kontakt mit Rundschreiben zu halten und sind froh, dass auch Rückmeldungen kamen. Es war uns als Verein wichtig, den Leuten zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind.
Alle Versammlungen und Veranstaltungen mussten wir absagen, bis jetzt sind auch im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Saarbrücken-Jägersfreude keine Versammlungen möglich. Es gibt kein Hygienekonzept im Clubheim, Abstandhalten ist dort nicht möglich, dafür sind die Räume zu klein.
Trotzdem wollten wir unseren Mitgliedern und Freunden die Möglichkeit geben, sich zu treffen. Gehörlosenpfarrer Ralf Schmitz schlug die Jugendkirche Eli.ja in Saarbrücken vor. Jugendpfarrer Christian Heinz freute sich über den Kontakt und stellte spontan seine Kirche zur Verfügung. Es gibt dort auch ein Hygienekonzept sowie ausreichend Platz, um die Abstandsregeln einzuhalten. Die Kath. Gehörlosengemeinde hatte ein Hygienekonzept erstellt, und so fand am 7. Juni 2020 endlich wieder eine Hl. Messe mit Gehörlosenpfarrer Ralf Schmitz in der Jugendkirche Eli.ja in Saarbrücken statt. Es war alles anders als sonst, der Gottesdienst unkonventionell, die jungen Leute vom FSJ waren neugierig und begeistert – und wir hatten uns endlich wieder! Einige musste man „bremsen“ sie wären sich nach der langen Zeit am liebsten um den Hals gefallen, aber es klappte alles gut, und nach der Messe haben wir uns noch draußen eine Weile unterhalten.
Immer die Infektionszahlen im Blick haben wir dann für den 12. Juli 2020 wieder eine Hl. Messe in Eli.ja organisiert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Infektionszahlen weiter zurückgegangen, und so hatten Sigrid Meiser-Helfrich und Christina Sohl Kaffee und Muffins organisiert, was Tina Sohl dann mitbrachte. Getroffen haben wir uns bei herrlichem Wetter im Pfarrhausgarten. Es gab Bänke und eine Hollywood-Schaukel und Stehtische. Bei gebührendem Abstand gab es Kaffee, Muffins, Gebäck und Sprudel und eine Ansprache von Sigrid Meiser-Helfrich. Danach nette Unterhaltung, ein richtig schöner Tag!
Auch am 09. August 2020 hatten wir wieder eine Hl. Messe mit Gehörlosenpfarrer Ralf Schmitz in der Jugendkirche Eli.ja. Diesmal waren von den FSJlern vor allem Leon und Ronya sehr beeindruckt von der Messe in Gebärdensprache und von Jomi. Gemeinsam mit Ralf Schmitz und Michael Kreutzer/Jomi übten sie fleißig ihre Namen im Fingeralphabet und einige einfache Gebärden und wollten wissen, wo man diese schöne Sprache lernen kann. Weil es so heiß war, machten wir die Kaffeestunde mit
gebührendem Abstand in der Kirche, Leon und Ronya brachten uns dazu kalte Getränke. Auch diesmal war es wieder ein richtig schönes Treffen. Man merkt richtig, wie froh die Gehörlosen waren, sich endlich zu treffen und in Gebärdensprache zu kommunizieren.
Jetzt steigen die Infektionszahlen wieder … aber wir hoffen, dass unser geplantes Treffen am 13. September 2020 wieder in der Jugendkirche Eli.ja stattfinden kann. Dann als Wortgottesdienst mit Katja Groß und wieder mit Kaffee und Muffins/Gebäck. Vielleicht trinken wir den Stehkaffee draußen vor der Kirche auf dem überdachten Vorplatz. Mal sehen. Abwarten, wie das Wetter wird, abwarten wie die Infektionszahlen werden. Wir wollen flexibel bleiben, aber auch Treffen möglich machen. Deshalb ist geplant immer eine Woche vorher ein Rundschreiben zu machen, ob es klappt.
2020 ist anders. Vorträge und Veranstaltungen wird es in diesem Jahr wohl nicht mehr geben. Ob die Weihnachtsfeier stattfinden kann, wissen wir auch nicht. Wir müssen von Monat zu Monat planen und immer die Infektionszahlen und die Corona-Regeln im Auge behalten, kurzfristig entscheiden: was geht, was geht nicht.
Die Vorsitzenden in unserem Verein haben eine große Verantwortung bei der Organisation der Treffen. Aber auch alle Leute, die zu den Treffen kommen, haben große Verantwortung – für sich selbst und für alle, die da sind.
Solche Treffen mit der Möglichkeit der Kommunikation sind wichtig, aber es ist auch wichtig, dass wir gesund bleiben.
Deshalb: bitte unbedingt die AHA-Regeln beachten:
Wir freuen uns auf die Treffen, aber: wer sich unsicher ist und nicht kommen möchte, soll bitte zuhause bleiben, die Treffen sind ein Angebot, keine Pflicht!
Auch wer sich nicht wohl fühlt, Schnupfen oder Halsschmerzen oder Fieber hat oder ähnlich: bitte unbedingt zuhause bleiben.
Wir hoffen auf Impfstoffe und auf Medikamente, damit der Corona-Virus und die Krankheit Covid-19 ihren Schrecken verlieren und die Pandemie zurückgeht. Wir hoffen, 2021 können wir neu anfangen.
Die Foto-Galerie zeigt verschiedene Fotos aus den Treffen in der Jugendkirche Eli.ja im Juni, Juli und August 2020.
Am 12. Januar 2020 haben wir wieder einen Neujahrsempfang im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Saarbrücken-Jägersfreude veranstaltet. Die Vorstandsmitglieder und Helferinnen und Helfer hatten den Saal dafür sehr schön dekoriert und vorbereitet.
Leider konnten wir die Hl. Messe nicht in der Pfarrkirche St. Hubertus feiern, deshalb haben wir einfach umgeplant und die Hl. Messe mit Pfarrer Ralf Schmitz im Saal des Clubheims gefeiert. Das war etwas ungewöhnlich, aber auch die Ehrengäste haben die Messe gerne besucht – der Rahmen war mal was anderes und hat gut gefallen.
Zum Neujahrsempfang selbst konnten diesmal viele Personen des öffentlichen Lebens nicht teilnehmen. Trotzdem konnte S. Meiser-Helfrich Herrn Caritasdirektor Michael Groß begrüßen sowie Vertreter der Kath. Gehörlosengemeinde im Bistum Trier du der saarländischen Gehörlosenvereine begrüßen. Schön, dass auch Petra Krämer, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Gehörlosen Saarland e.V., anwesend war. Und eine besondere Freude war es, Frau Petra Moser-Meyer, Behindertenbeauftragte des Landkreises Neunkirchen, zu begrüßen. Sie setzt sich tatkräftig dafür ein, dass künftig Dolmetscher für Deutsche Gebärdensprache bei Elternabenden in der Schule für gehörlose Eltern von hörenden Kindern bezahlt werden.
Karina Juchem und Michael Schmauder-Reichert waren als Dolmetscher für Deutsche Gebärdensprache anwesend, sie dolmetschten sowohl die Ansprachen als auch das lange intensive Gespräch mit Frau Moser-Meyer. Herr Caritasdirektor Groß würdigte die gute Zusammenarbeit und zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Vereins – vor allem auch bei der herausragenden Festveranstaltung und dem Kulturnachmittag zum 100jährigen Jubiläum im Oktober 2018.
Dank der Taubblindenassistentin Christine Müller konnte auch unser taubblindes Mitglied Wolfgang Hechler barrierefrei am Neujahrsempfang teilnehmen. Hut ab vor Christine Müller und ihrem Mann Christoph aus Freiburg. Als Taubblindenassistenten leisten sie hervorragende Arbeit! Eigentlich ist nicht nachvollziehbar, dass Taubblindenassistenten einen viel niedrigeren Stundensatz als Honorar bekommen als Dolmetscher für Deutsche Gebärdensprache. Auch hier sieht man: es bleibt viel zu tun!
Aus gegebenem Anlass gab es auch eine Diskussion zum Thema „barrierefreier Notruf“, der eigentlich bundesweit schon eingeführt sein sollte, im Saarland aber immer noch nicht funktioniert. Petra Krämer wies dann auf die Möglichkeit hin, eine Notruf-SMS an die Rettungsleitstelle zu senden, was seit Sommer 2019 möglich wäre. Wir haben das dann natürlich sofort notiert.
Nach dem öffentlichen Teil des Neujahrsempfangs saßen sowohl Ehrengäste als auch andere Besucher noch lange gemütlich zusammen bei Diskussionen, Unterhaltung und Meinungsaustausch.
In der Küche schwang Frank Delestowicz das Zepter – alle Frauen folgten auf sein Kommando, und Geschirr spülen kann er perfekt!
Herzlichen Dank an alle, die so fleißig mitgeholfen haben, dass dieser Tag ein besonderer Tag war!
Wie es schon Tradition ist, hatten wir auch an Hl. Abend 2019 einen Weihnachts-Wortgottesdienst mit Katja Groß in der Kath. Pfarrkirche St. Hubertus in Saarbrücken-Jägersfreude. Vielen trafen sich zu dem Gottesdienst um 12:00 Uhr, den Katja Groß sehr schön gestaltet hat. Michael Kreutzer (Pantomime Jomi) hat die Herbergssuche als Pantomimenspiel vor dem Altar dargestellt – sehr beeindruckend und sehr berührend! Auch unser Gebärdenchor hat en Wortgottesdienst mitgestaltet.
Nach dem Wortgottesdienst trafen wir uns alle zum Christkindl-Kaffee im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Saarbrücken-Jägersfreude. Gemeinsam haben wir mit einem Glas Sekt angestoßen und uns allen schöne Weihnachten gewünscht. Bei Kaffee/Tee und Gebäck und lebhafter Unterhaltung haben wir noch gemütlich zusammen gesessen, bis es Zeit war für die privaten Weihnachtsfeiern zuhause und die Kinder keine Ruhe mehr hatten zum Warten aufs Christkind.
Allen Helferinnen und Helfer, die trotz Weihnachtstrubel geholfen haben, diesen schönen Nachmittag vorzubereiten, ganz herzlichen Dank!!!
Bei einem schönen Gespräch mit Ralf Schmitz im Clubheim kam die Sprache auch – mal wieder – aufs Alter und so auch auf die Goldene Kommunion, die einige noch nicht gefeiert hatten. Ralf Schmitz schlug vor, dass dies auch in Verbindung der Weihnachtsfeier stattfinden kann, und diese schöne Idee haben wir dann auch durchgeführt.
Der feierliche Gottesdienst mit Feier der Goldenen Kommunion fand am 01. Dezember 2019 in der Kath. Pfarrkirche St. Hubertus in Saarbrücken-Jägersfreude statt. Pfarrer Ralf Schmitz hatte diesen Gottesdienst sehr schön und feierlich gestaltet, allen Gottesdienstbesuchern hatte es sehr gut gefallen.
Im Anschluss daran trafen wir uns im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Jägerfreude zum Adventskaffee und zur kleinen gemütlichen Weihnachtsfeier. Natürlich waren die Kinder erwartungsvoll und gespannt, ob es für sie eine Überraschung gibt. So konnten S. Meiser-Helfrich und C. Sohl den Kindern die Freude machen und kleine Weihnachtsgeschenke überreichen. Die Spiele wurden dann natürlich sofort ausprobiert und die Schokolade gefuttert. So hatten die Erwachsenen viel Zeit, sich zu unterhalten, diskutieren und – natürlich – Sekt zu trinken.
Ein sehr schöner gemütlicher Nachmittag zur Einstimmung auf den Advent!
Aus organisatorischen Gründen musste die Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Gesamtvorstandes auf den 28. September 2019 verschoben werden.
Die 1. Vorsitzende S. Meiser-Helfrich konnte über 45 stimmberechtigte Mitglieder zur Versammlung begrüßen. S. Meiser-Helfrich gab ihren Tätigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2019 ab, ebenso Rolf Strauch als 1. Kassierer mit Unterstützung durch Kirsten Sohl, die Rolf Strauch tatkräftig unterstützt hatte, den Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2019. Nach langer Antragstellung hatten wir im Sommer 2019 endlich die Zuschüsse in Höhe von 5.000,00 € für den Kulturnachmittag am 13. Oktober 2018 von der Aktion Mensch erhalten. In 2019 konnten auch zwei sehr interessante Vorträge angeboten werden und das Sommerfest mit Spiel ohne Grenzen durchgeführt werden. Obwohl die Vorstandsarbeit aus verschiedenen Gründen nicht klappte wie gewohnt und keine Vorstandssitzungen stattfanden, können wir doch stolz sein, dass einiges verwirklicht wurde. Dank eMail, WhatsApp und Video-Telefonie hat die Zusammenarbeit sehr gut geklappt. Die neue Technik ist wirklich ein sehr großer Vorteil!
Nur die FreitagTreffs konnten 2019 nicht mehr regelmäßig stattfinden.
S. Meiser-Helfrich dankte allen Mitgliedern des Gesamtvorstandes, allen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung – aber auch allen Mitgliedern für das Verständnis und die Geduld, wenn wieder etwas anders gelaufen ist als gewohnt. Alle Vorstandsmitglieder und Helferinnen und Helfer erhielten als Dank und Anerkennung für ihren Einsatz ein Geldgeschenk und einen kleinen Schutzengel. S. Meiser-Helfrich hatte auf ein Dank-Geschenk verzichtet, aber der Gesamtvorstand organisierte trotzdem eine Überraschung für sie: ein wunderschönes großes Windrad für den Garten – in ihren Lieblingsfarben rot und orange.
Kirsten Sohl wurde als Wahlleiterin gewählt, Luca Delestowicz fungierte als Wahlhelfer.
Der neue Gesamtvorstand für die Amtsperiode 2019 - 2021 setzt sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzende Sigrid Meiser-Helfrich
2. Vorsitzende Christina Sohl
1. Kassiererin Kirsten Sohl
2. Kassierer Rolf Strauch
Schriftführerin Anja Delestowicz
Beisitzer Michael Kreutzer
Heike Strauch
Erika Conrad
Heike Engel-Nickel
Peter Dreidemie
Der neue Vorstand freut sich auf gute Zusammenarbeit – packen wirs an!!!
Das Sommerfest mit Spiel ohne Grenzen fand am 22. Juni 2019 im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Saarbrücken-Jägersfreude statt. Spiel ohne Grenzen – mal anders: damit auch Kinder, ältere Besucher und Gehbehinderte mitmachen konnten, fanden die Spiele in vereinfachter Form statt. Trotzdem war sehr viel Geschicklichkeit und Geduld gefragt und Kirsten Sohl als Organisatorin des „Spiels“ ohne Grenzen hatte verschiedene Spiele im Clubheim und draußen im Garten aufgebaut und viele machten mit Spaß an der Sache auch mit.
Die Spiele dauerten vom Vormittag bis in den späten Nachmittag hinein an verschiedenen Stationen, die absolviert werden mussten, die Zeit wurde mit der Stoppuhr verfolgt, und so wurde es auch noch spannend, weil einige Spieler ziemlich dicht beieinander lagen und lange nicht klar war, wer gewinnen würde.
Für das leibliche Wohl in Form von Speisen, Getränken, Kaffee und Kuchen war ebenfalls gut gesorgt. Nach der Siegerehrung am späten Nachmittag ging das Sommerfest noch bis in den späten Abend weiter. Ein rundumgelungener Tag!
Am 18. Mai 2019 fand das 6. Sommerfest der Inklusion im Lokschuppen Dillingen statt. Dieses Sommerfest der Inklusion wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie ausgerichtet und es nahmen über 100 verschiedene Mitwirker aus allen Gruppen und Facetten der Menschen mit Behinderung teil. Auch ein großes Bühnenprogramm war organisiert worden.
Der Kath. Gehörlosenverein „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V. nahm ebenfalls mit einem Stand am Sommerfest teil. Wir hatten Glück und bekamen einen Standplatz im Lokschuppen direkt neben der Bühne. Schon früh am Morgen waren wir da und bauten auf, unser neues buntes Banner zog gleich zu Beginn schon viele Blicke auf sich. Dazu hatten wir verschiedenes Info-Material, Kopfhörer für hörende, die Taub sein ausprobieren wollten, Wort-Tafeln zum Ausprobieren verschiedener Gebärden und Informationen über den Verein und das Vereinsleben selbst.
Die Eröffnungsansprache mit Frau Sozialministerin Monika Bachmann und Diskussionsteilnehmern wurde von Birgit Kneifeld und Matthias Kneifeld gedolmetscht. Das Bühnenprogramm war ansprechend, es gab Tänze, Musik, Fleuerschau, Gymnastikgruppen und „unser“ Theater: die Gruppe „inklusiv+exclusiv“ führte das Stück „Der Regenschirm“ auf. Unsere gehörlosen und hörenden Schauspieler hatten im Vorfeld mächtig Lampenfieber, aber das Stück spielten sie herausragend mit Witz und viel schauspielerischem Können! Dafür gab es wirklich sehr viel Beifall, auch von den hörenden Besuchern, denn Birgit Kneifeld dolmetschte unser Theaterstück in die Lautsprache.
Natürlich haben wir auch andere Stände und Pavillons besucht: Lebenshilfe, AWO, Landesverband der Gehörlosen Saarland e.V., Werkstätten für Behinderte, Landesvereinigung Selbsthilfe, Landesfachstelle Demenz, Deutsches Rotes Kreuz, Behindertensportjugend, Blinden- und Sehbehindertenverband Saar, VdK usw. Aber auch viele Mitmacher, die Menschen mit Behinderung unterstützen wollen, z.B. der Saarländische Tennisbund, Saarländischer Karateverband, Tanz- und Kreativzentrum Großrosseln, Universität des Saarlandes usw. usw. Angeboten wurden Geschicklichkeitstraingings, Rollstuhltraining, Ertasten von Gegenständen, kreative Arbeiten der verschiedenen Werkstätten für Behinderte, Kinderschminken und kreatives Gestalten und … und … und … fürs leibliche Wohl war auch bestens gesorgt.
So hat sich das Sommerfest der Inklusion, das klein und bescheiden in Losheim begonnen hatte, mittlerweile zu einem riesigen Sommerfest mit Tausenden Besuchern entwickelt. Noch schöner wäre es, wenn ein solch beeindruckendes Sommerfest mehr ins Zentrum geholt ürde, z. B. nicht am Stadtrand im Lokschuppen, sondern in die Bahnhofstraße Saarbrücken. Dort bekäme dieses besondere Fest erst recht die Aufmerksamkeit, die es verdient – und viele Gruppen für Menschen mit Behinderung könnten effektiver informieren und bekämen das entsprechende Verständnis und die Unterstützung für ihre Situation.
Wir danken allen Helferinnen und Helfern, die uns an unserem Stand unterstützt haben, wir danken der Theatergruppe „inklusiv+exclusiv“ für den beeindruckenden Auftritt, Birgit Kneifeld fürs Dolmetschen beim Theaterstück und Karina Juchem, die uns an unserem Stand bei der Kommunikation mit den interessierten Besuchern unterstützt hat.
Wir haben auch wieder viele Kontakte neu kennen gelernt und natürlich auch andere Einrichtungen an ihrem Stand besucht und uns informiert.
Auch zum 5. Saarlouiser Gesundheitstag war der Kath. Gehörlosenverein „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung wieder eingeladen. Er fand am 04. Mai 2019 von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr auf dem Kleinen Markt in Saarlouis statt.
Schon früh am Morgen waren wir mit zwei Autos da und bauten unseren Info-Stand auf. Leider war es sehr kalt, stürmisch, Regen, Hagel und Schnee wechselten sich ab und unser Durchhaltevermögen wurde auf eine harte Probe gestellt. Wir hatten einen schönen Stand, aber leider gab es nur wenige Interessenten, es war einfach zu kalt. Trotzdem fanden doch Interessenten den Weg zu uns, informierten sich zum Thema „Gehörlos“ und „Gebärdensprache“ und nahmen auch Info-Material mit. Leider haben wir von den Ansprachen nicht viel mitbekommen, auch die Kommunikationsassistentin, die zum Dolmetschen verpflichtet worden war, hatte die Veranstaltung wegen des Wetters verfrüht verlassen.
Unser Pavillon erregte trotzdem Aufmerksamkeit und Interesse und es gab viele Rückfragen.
Zwischendurch wechselten wir uns ab und flüchteten zum kurzen Aufwärmen in ein Kaufhaus oder in die Galerie und holten uns Kaffee oder Tee. So haben wir dann durchgehalten bis das Kommando zum Abbau der Pavillons kam. Viele fleißigen Hände halfen beim Aufräumen und anschließend gingen wir alle zusammen in ein Café … Cappuccino, ein leckeres Stück Kuchen und Vorschläge für den nächsten Gesundheitstag … und die Erkenntnis: im Mai gibt’s in den Geschäften keine Handschuhe mehr zu kaufen. Trotzdem: wir wollen wieder mitmachen!
Öffentlichkeitsarbeit ist einfach zu wichtig!
Mit Spannung erwartet konnte der Vortrag „Stämme im Südsudan“ endlich am 28. April 2019 im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Saarbrücken-Jägersfreude stattfinden. Der Konflikt im Südsudan ist zur Zeit wieder ganz aktuell, so waren sehr viele Interessierte da, die mehr über die Situation im Südsudan erfahren wollten. Der Saal im Clubheim war bis auf den letzten Platz besetzt und viele standen noch bis in den Buffetraum hinein.
Ayiu John Wuol, gl, im Südsudan ist im Südsudan geboren und lebt jetzt mit Familie in München. Aber viele seiner Familie sind im Südsudan geblieben, so dass er dort noch Kontakte hat und sich natürlich auch Sorgen macht wie es den Angehörigen geht.
Ayiu John Wuol erzählte anschaulich und spannend aus seinem Leben, wie er im Südsudan aufgewachsen ist. Wir erfuhren, dass es viele verschiedene Stämme gibt, die jeweils ihre eigenen Erkennungszeichen in die Haut eingeritzt oder sonst wie am Körper tragen. Die Stämme sind untereinander nicht befreundet und begegnen sich mit Misstrauen. Es gibt weder Kultur noch Schule, nur wenige können eine Schule außerhalb der Stämme besuchen und sich ein Leben außerhalb der Stämme aufbauen.
Die Situation, die Bräuche, z. B. Kühe als Mitgift bei der Hochzeit usw. ein Leben ganz anders als bei uns in der Zivilisation mit seinen eigenen Regeln, Stammesältesten, der Beschaffung von Nahrung usw. Spannend, interessant und sehr lehrreich. Anders lebende Menschen und Kulturen lernten wir so zu verstehen. Man merkte auch: Ayiu liebt sein Herkunftsland, auch wenn Deutschland jetzt seine Heimat ist. Mit dem Südsudan ist er verwurzelt. Deshalb konnte er auch die Gefühle und die Mentalität seines Volkes so gut erklären und beschreiben.
Wir haben diesen Vortrag gebannt verfolgt und gar nicht gemerkt, wie die Zeit verging. Ein gutes Stück Verständnis für Menschen, die anders leben als wir haben wir dazu gelernt.
Danke an Ayiu John Wuol für diesen beeindruckenden Vortrag!!!
Am 24. März 2019 fand der Frühlingstag mit Ehrung der langjährigen Mitglieder in einem etwas anderen Rahmen statt. Wir trafen uns mit fast 60 Personen im Restaurant „Wilde Ente“ in Saarbrücke-Güdigen – direkt an der Saar. Leider war das Wetter kühl und regnerisch, so konnten wir nicht im wunderschönen Garten sitzen, aber dafür waren die Tische für uns im gemütlichen Kaminzimmer reserviert – und dort haben wir uns auch sehr wohl gefühlt.
Die Veranstaltung begann mit dem gemeinsamen Mittagessen, das wie schon oft sehr gut war. Nach einer kurzen Verdauungspause konnte dann die 1. Vorsitzende Sigrid Meiser-Helfrich alle anwesenden nochmals herzlich begrüßen. In ihrer Ansprache betonte sie, dass es eine ganze Reihe Mitglieder gibt, die für langjährige Mitgliedschaft geehrt werden. Vor allem für Menschen mit Hörbehinderung ist der Verein eine wichtige Anlaufstelle, weil sie hier barrierefrei kommunizieren können, Kultur und Freizeit erleben und Unterstützung bzw. Rat bei verschiedenen Problemen erhalten können. Aber auch bei Menschen mit Hörbehinderung wird der Verein immer mehr „uncool“, Nachwuchs und Engagement fehlen und persönliche „Freiheit“ spielt eine immer größere Rolle. Wie wird die Zukunft ohne ehrenamtliches Engagement aussehen?
Als langjährige Mitglieder wurden geehrt:
für 25jährige Mitgliedschaft:
Simone Juchem
Markus Juchem
Frank Delestowicz
Sabine Retting-Dell
Reiner Dell
Ralf Conrad
für 30jährige Mitgliedschaft
Marga Schumacher
Katja Büch
für 35jährige Mitgliedschaft:
Irmtraud Wolf
Adelheid Groß
Waltraud Staub
für 40jährige Mitgliedschaft:
Heinz-Werner Angel
Ursula Angel
Ursula Bruckmann
für 45jährige Mitgliedschaft:
Anneliese Büch
für 50jährige Mitgliedschaft:
Erwin Juchem
Werner Thiele
Josef Laschat
Alle langjährigen Mitglieder erhielten eine Urkunde und ein Geldpräsent sowie eine Flasche Wein.
Erwin Juchem, Werner Thiele und Josef Laschat wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Nach dem offiziellen Teil der Mitgliederehrung machten einige noch einen kleinen Verdauungsspaziergag, andere genossen zusammen einen guten Wein. Mit Kaffee und Kuchen, Meinungsaustausch und Diskussion ging der Frühlingstag am späten Nachmittag zu Ende. Ein wirklich gelungener gemeinsamer Tag!
Nachdem Sigrid Meiser-Helfrich und Kirsten Sohl bei den Deutschen Kulturtagen der Gehörlosen in Potsdam Marcus Willam getroffen hatten, war das Interesse für seinen Vortrag und seine Themen geweckt. Nach Rückfrage klappte es, und wir konnten Marcus Willam als Referenten zum Thema „Soziale Isolation gehörloser Senioren“ in Saarbrücken gewinnen.
Am 23. Februar 2019 war es soweit. Fast 90 Personen waren im Bildungs- und Freizeitzentrum für Hörgeschädigte in Saarbrücken-Jägersfreude anwesend, der Vortrag begann um 15:00 Uhr und war von Anfang an sehr interessant.
An Hand von Powerpoint zeigte Marcus Willam Beispiele zur gesellschaftlichen Entwicklung, die sich im Laufe der Jahre sehr geändert hat. In den 1960er Jahren waren die geburtenstärksten Jahrgänge, die alle in den nächsten 5 bis 10 Jahren in Rente gehen … und dann? Auch die Entwicklung der Menschen mit Behinderung hat sich seit 1975 stark verändert. Bedingt durch die bessere medizinische Versorgung gibt es immer weniger Menschen mit Behinderung, von daher auch immer weniger taub geborene Menschen. Ebenso haben die Vereine immer weniger Zulauf, die jungen Gehörlosen leben anders, sie sind kommunikationstechnisch viel unabhängiger, selbstbewusster und selbständiger in ihren Entscheidungen.
Vereine, wie sie es bisher gab, wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Ausflüge, Kaffee/Kuchen genügen nicht mehr. Kultur, Bildung, Informationen und gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben, also Inklusion, werden immer wichtiger. Junge Menschen orientieren sich nicht mehr an Vereinen, sondern an öffentlichen Angeboten, Diskussionsrunden etc. Die Kultur und die Mentalität sind im Wandel. Deshalb haben auch die Vereine weniger Zulauf als früher. Der Satz „Der Verein ist die Heimat der Gehörlosen“ stimmt heute nicht mehr.
Marcus Willam konnte mitreißend referieren und immer wieder direkte Fragen stellen zur Situation, zum Generationenkonflikt und dazu, wie die gehörlosen Senioren in Zukunft leben wollen. Wenn die Vereine aufgelöst werden, haben diese Senioren keine zentrale Anlaufstelle, keinen zentralen Treffpunkt mehr und es besteht die Gefahr, dass sie dann vereinsamen. Auch die Situation mit gehörlosen Senioren in Altenwohn- oder Pflegeheimen darf nicht unterschätzt werden. Wir kämpfen für Untertitel, DolmetscherInnen für Deutsche Gebärdensprache, bessere kommunikative Ausstattung, technische Hilfsmittel, Inklusion, aber niemand denkt an die gehörlosen Senioren, wie sie später im Alter leben und ihren Alltag meistern können. Es gibt fast keine Seniorenheime speziell für Gehörlose im Deutschland, Pflegekräfte können keine Gebärdensprache, ohne Kommunikation drohen Demenz, Vereinsamung und ein früherer Tod.
Marcus Willam wünscht und will aufrütteln, dass die Menschen mit Hörbehinderung auch an ihre Situation im Alter denken, für barrierefreien Alltag im Seniorenheim oder zuhause im Pflegedienst kämpfen, dass junge Menschen mit Hörbehinderung die ältere Generation unterstützt und die Vereine als Treffpunkte lebendig hält.
Vor allem hier prallen zwei Welten aufeinander: in vielen Vereinen wird die Tradition aufrecht erhalten mit Kaffee, Kuchen, einem Gottesdienst und Unterhaltung. Junge Menschen mit Hörbehinderung können damit nichts anfangen und kommen gar nicht erst her.
Aber: wenn diese nicht kommen und frischen Wind herein bringen, wie soll sich dann etwas ändern? Eigentlich müssten die jungen Leute von den alten lernen und umgekehrt: die alten von den jungen Leuten. Einfach ist das nicht, jeder hat seine Prinzipien, seine Vorstellungen wie etwas laufen muss. Die älteren Gehörlosen sollten bereit sein für neues, die jungen Gehörlosen sollten Geduld haben. Es ist wie immer: die Generationen ändern sich. Auch wir, die heute „alt“ sind, haben als junge Leute den Verein umgekrempelt.
Mit vielen Schaubildern, Erfahrungsberichten und Beispielen aus dem Alltag zeigte Marcus Willam die verschiedenen Aspekte zum Thema „gehörlose Senioren“ und „Generationenkonflikt“ und „Versorgungsmöglichkeiten für Gehörlose im Alter“. Einiges war schonungslos ehrlich, anderes war lustig erklärt, dazu Fallzahlen aus der Statistik zur Bevölkerungsentwicklung.
Der Vortrag dauerte 4 Stunden, anschließend gab es noch Gelegenheit zur Diskussion und zur Fragestellung, Marcus Willam wurde allen gerecht und wurde nicht müde, die Fragen zu beantworten oder weitere Beispiele aufzuzeigen.
Auch Eindrücke von jungen gehörlosen Besuchern wurden vorgetragen und beachtet, auch hier sah man: das Leben ist im Umbruch und hat sich besonders in den letzten Jahren durch die vielen technischen Möglichkeiten, die verbesserte Kommunikation, das höhere Bildungsniveau und das Selbstbewusstsein der jungen Menschen mit Hörbehinderung entscheidend geändert.
Trotzdem sollte man immer wieder versuchen, aufeinander zuzugehen, den Dialog zu suchen und den Vereinen eine Chance zu geben. Wenn es die Vereine nicht mehr gibt, wer organisiert dann die Events für die Gehörlosen? Wer kümmert sich um die Versorgung der gehörlosen Senioren?
Viele Fragen, einige Antworten und auch die Chance, etwas zum Positiven zu bewegen. Mit diesem Ergebnis ging der Tag zu Ende – WOW, das war eine tolle Präsentation, Marcus Willam hatte sich viele Gedanken zu dem Thema gemacht und uns daran teilhaben lassen.
Vielen Dank nochmal für diese gelungene Veranstaltung an Marcus Willam
aber auch an alle, die tatkräftig mitgeholfen haben bei der Vorbereitung und der Durchführung!!!
Fotos: Kirsten Sohl
100 Jahre Kath. Gehörlosenverein „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V. – ein besonderes Ereignis, das ein besonderes Fest verdient hat. Und dieses Fest haben wir am 13. Oktober 1918 im Bürgerhaus Saarbrücken-Burbach rauschend gefeiert.
Der Festtag begann um 11:00 Uhr mit dem Festgottesdienst in der Kath. Pfarrkirche St. Eligius Saarbrücken-Burbach. Wir haben uns sehr gefreut, dass Herr Weihbischof Jörg Michael Peters aus Trier gekommen war, um die Festmesse mit uns zu feiern. Gemeinsam mit unserem Gehörlosenpfarrer Ralf Schmitz und Generalpräses des VdKGD e.V., Diakon Josef Rothkopf leitete Weihbischof Peters die Festmesse. Der Vorsitzende des VdKGD, Sascha Löpker, gebärdete die Lesung. Katja Groß leitete den Gebärdenchor, der alle Lieder in Gebärdensprache darstellte. Herr Weihbischof Peters war beeindruckt von der Festmesse, es hat ihm sehr gut gefallen, wie Menschen mit Hörbehinderung in Gebärdensprache den Gottesdienst feiern. Michael Kreutzer, bekannt als Pantomime Jomi, hat das Evangelium pantomimisch dargestellt. Und Andrea Schaar gebärdete ein Lied aus Österreich: „Wege wagen …“, das wir extra für die Festmesse ausgesucht hatten. Ein sehr festlicher Gottesdienst, der allen Besuchern sehr gut gefallen hat. Die Kollekte haben wir dem Afrika-Projekt des Landesverbandes der Gehörlosen Bayern e.V. gespendet für gehörlose Kinder in Uganda. Projektleiter Gerhard Ehrenreich, der ebenfalls zu den Gästen zählte, hat sich darüber sehr gefreut.
Im Anschluss an die Festmesse trafen sich alle Besucher im Bürgerhaus. Der große Festsaal war schon zu Beginn fast bis auf den letzten Platz besetzt. Nach einem einfachen Mittagessen begann um 14:00 Uhr der Festakt mit der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Sigrid Meiser-Helfrich und die 2. Vorsitzende Christina Sohl. Sigrid Meiser-Helfrich konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen: Herrn Weihbischof Jörg Michael Peters, Herrn Seiwert als Vertreter von Frau Sozialministerin Monika Bachmann, Charlotte Britz – Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken, Herrn Caritasdirektor Michael Groß, Sascha Löpker, 1. Vorsitzender des VdKGD, Josef Rothkopf, Generalpräses des VdKGD, Pfarrer Ralf Schmitz, Norbert Herres, Katja Groß und Rebecca Mattes von der Kath. Gehörlosengemeinde des Bistums Trier, Pfarrer Ralf Maier von der ev. Kirche im Rheinland, Petra Krämer, 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Gehörlosen Saarland e.V. und des Verbandes der Hörgeschädigten im Saarland e.V., Stefan Schweig als Konrektor der Ruth-Schaumann-Schule für Gehörlose in Lebach, Dunja Fuhrmann – Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken und die Vorsitzenden befreundetet Gehörlosenvereine aus dem Saarland und darüber hinaus.
Besonders stolz sind wir alle vom Kath. Gehörlosenverein „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V. darauf, dass bei dieser Festveranstaltung zum erstenmal zwei Dolmetscherinnen für Deutsche Gebärdensprache gedolmetscht haben, die beide in unserem Verein groß geworden sind: Katja Büch, deren Eltern und sie selbst Mitglied bei uns sind sowie Karina Juchem, deren Eltern und Großeltern Mitglied bei uns sind. Das war auch etwas ganz Besonderes.
Damit die Zeitgeschichte des Vereins nicht langweilig wird, wurde sie nicht als Vortrag vorgetragen sondern als Theaterstück „Zeitreise“ von der Theatergruppe „inlusiv+exclusiv“, die extra für das Jubiläum gegründet worden war. Hörende und gehörlose Laienschauspieler zeigten gemeinsam die Stationen aus 100 Jahren Vereinsgeschichte: Die verschiedensten Menschen treffen sich am Bahnhof, ein Zug kommt (Verein „Bleib Treu“), alle steigen ein und fahren gemeinsam in die Zukunft. An verschiedenen Stationen wird gezeigt, was es im Verein gibt: Verfolgung in der Nazizeit, eine eigene Fußballmanschaft, strenge Kirche und Bildungsreisen … unter der Regie von Michael Kreutzer (Pantomime Jomi) und Sigrid Mieser-Helfrich war so ein Theaterstück entstanden. Es gab viel Beifall für diese Aufführung!
Nach dem Theaterstück erfolgten die Grußworte der Ehrengäste, Weihbischof Peters gratulierte nochmals sehr herzlich und betonte nochmals, wie beeindruckt er von der Veranstaltung der Gehörlosen ist. Herr Seiwert vom Sozialministerium richtete herzliche Grüße aus von Frau Ministerin Bachmann, Frau Oberbürgermeisterin Britz betonte, dass ihr die Probleme der Menschen mit Hörbehinderung bewusst sind, und Dunja Fuhrmann als Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken hielt eine flammende Rede, dass für Menschen mit Behinderung in der Stadt Saarbrücken und im Saarland unbedingt mehr passieren und getan werden muss. Herr Caritasdirektor Michael Groß betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Kath. Gehörlosenverein „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V. und Stefan Schweig überbrachte die besten Grüße von der Ruth-Schaumann-Schule für Gehörlose Lebach. Die Kath. Gehörlosemgemeinde gratulierte ebenfalls herzlich sowie auch alle anderen Ehrengäste.
Mit der Einladung, die Info-Stände des DGS-Korpus von Peter Schaar und des Afrika-Projektes von Gerhard Ehrenreich zu besuchen und einem herzlichen Dankeschön an alle Gratulanten beendete Sigrid Meiser-Helfrich den Festakt und bat zu Kaffee und Kuchen und Unterhaltung.
Die Besucher saßen gerne bei angeregter Unterhaltung und beim Kennen lernen zusammen, es war ein besonderes Fest!
Fotos: Reiner Dell
Am 13. Oktober 2018 veranstaltete der Kath. Gehörlosenverein „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V. im Bürgerhaus Saarbrücken-Burbach einen Kulturnachmittag – ganz im Zeichen der Gebärdensprache mit gehörlosen Künstlern und auch hörenden Darstellern, für die das Thema Inklusion eine große Rolle spielt.
Um 17:00 Uhr wurde der Kulturnachmittag von den Moderatoren Deborah Monzel und Peter Schaar eröffnet. Fast 200 Besucher waren anwesend, die Stühle im Bürgerhaus fast bis auf den letzten Platz besetzt.
Mit Elan und Humor und vielen Programmhinweisen zwischendurch führten Deborah und Peter das Publikum durch das abwechslungsreiche Programm. Der weltberühmte Pantomime Jomi trat als erster Künstler auf, er hatte gleich drei Stücke im Gepäck: „Morgentoilette einer Dame“ – lustig und detailgenau dargestellt – so erkannten sich viele weibliche Zuschauer wieder, „Roboter“ und „Plakatankleber“ … Mimik und Gestik – ganz ohne Worte, und trotzdem wusste man genau über alles Bescheid. Sehr beeindruckend!
Inzwischen dieser zeigten Irmgard Wolf, Barbi Schulz-Brünken und Raphael Kollmannsperger von der Theatergruppe „inklusiv+exclusiv“ den Sketch „Geschwindigkeitskontrolle – typisch weiblich und blond im Auto auf der Autobahn“ – so kann es gehen! Obwohl alle hörend sind bzw. ein CI haben, war ihre Gebärdensprache klasse!!!
Peter und Deborah wiesen auch auf die Filmpremiere „Jomi – lautlos aber nicht sprachlos“ hin, ein Dokumentarfilm über das Leben des gehörlosen Künstlers. Dieser hatte am 11. November 2018 Filmpremiere im Cinestar Saarbrücken.
NIKITA Tanz-Duo Kassandra Wedel und Elisabeth aus München zeigten eine beeindruckende Tanzshow. Der laute Beat riss die Zuschauer mit: Beat zum fühlen – Klasse!!!
Anschließend zeigte Peter eine Diashow aus der „Kulturnacht 2004“ des Kath. Gehörlosenvereins „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V. – die heutige Moderatorin Deborah Monzel war damals 7 Jahre alt und hatte ihre Premiere als Schauspielerin in einen Sketch „Opa und Enkelin beim Autofahren“ mit Alfons Leinenbach.
Weiter ging es mit THOW & SHOW! Die gehörlose Theatergruppe aus München zeigte ihr erstes von drei Stücken „Wer ist Vater?“, gekonnt und humorvoll mit logischem Ende, da gab es viel zu lachen.
Eine hörende Frau stellte uns eine hörende weibliche Tanzgruppe „Focused“ aus Saarbrücken per Gebärdensprache vor. Diese Gruppe zeigte eine sehr hinreißende Tanzshow. Dann kam eine große Überraschung: Ein hörendes starkes Männerteam aus Saarbrücken tritt in einer Break-Dance-Show „East Rock Stylers“ auf. Coole Männer, die wild und ausgelassen tanzen.
Anschließend zeigte die Gruppe „THOW & SHOW“ ihren zweiten Sketch „Eheberatung“, der immer wieder zum Lachen bringt.
Nach einer 30-minütigen Pause ging es weiter mit dem Theaterstück „Zeitreise“ der Theatergruppe „inklusiv+exclusiv“. Diese Theatergruppe wurde im Sommer 2017 unter der Leitung von Michael Kreutzer (Pantomime Jomi) und Sigrid Meiser-Helfrich gegründet. In regelmäßigen Probeabenden wurde das Stück eingeübt, es zeigte die verschiedenen Stationen im Lauf der Geschichte des Kath. Gehörlosenvereins „Bleib Treu“ Saarbrücken und Umgebung e.V.. Dieses Theaterstück gefiel vielen sehr gut und zeigte: Inklusion ist möglich! Hörende und gehörlose Schauspieler spielen zusammen.
Weiter ging es im Kulturprogramm mit dem 3. Sketch „Erinnerung“ von THOW&SHOW, dem Solo-Auftritt von Kassandra Wedel, die ihren „Tatort“-Tanz aufführte zur Erinnerung an ihre Hauptrolle im Saarbrücker Tatort, dem Stück „Schwimmübung an der Angel“ der Theatergruppe „inklusiv+exclusiv“ und zum Schluss mit der Aufführung „Saarbrücker Ganoven“ des Berliner Taubentheaters – einem beeindruckenden Stück zum Thema Inklusion, an dessen Ende aber der ganze Saal zusammen tanzte.
Der Kulturnachmittag, der bis 22:00 Uhr dauerte, hat alle Besucher sehr begeistert. Gehörlose Besucher aus dem ganzen Saarland, aus der Region Trier, der Westpfalz, sogar aus Freiburg und Würzburg verfolgten das Programm. Hier sieht man wieder: Auch Menschen mit Hörbehinderung wollen Kultur erleben – ein wichtiger Beitrag zur Inklusion. Durch das bunte Programm und die verschiedenen Darbietungen war für jeden Geschmack etwas dabei. Alle Auftritte fanden in Deutscher Gebärdensprache statt, die Musikdarbietungen in entsprechendem Sound. So war für alle Anwesenden, aber auch die neugierigen hörenden Besucher etwas dabei.
Deborah Monzel und Peter Schaar führten gekonnt durch das Programm und hatten immer wieder Hinweise, Tipps und Witze sowie überraschende Infos zwischen den einzelnen Auftritten. Deborah, die zum ersten Mal als Moderatorin auftrat, hatte jede Menge Lampenfieber, aber sie machte ihre Sache sehr gut – zusammen mit Peter Schaar, der schon viel Erfahrung als Moderator hat und souverän durch den Abend führte.
Zum Abschluss des Kulturnachmittages bedankte sich die 1. Vorsitzende Sigrid Meiser-Helfrich ganz herzlich bei den Moderatoren, bei allen Schauspielern und Darstellern und bei allen Zuschauern für den sehr gelungenen Abend. Endlich konnten wir Kultur erleben! Alle aktiven Teilnehmer erhielten als Erinnerung eine ILY-Statuette mit dem Logo des Vereins drauf, was allen sehr gut gefiel.
Fotos: Reiner Dell
Der Gehörlosenverein "Bleib Treu" Saarbrücken und Umgebung e.V. ist ein Verein für Menschen mit Hörbehinderung. Wir unterstützen unsere Mitglieder mit Rat und Tat in sozialer, seelsorgerischer und kultureller Hinsicht und verbinden auf Wunsch den Kontakt zur Kath. Gehörlosengemeinde des Bistums Trier.
Der Verein veranstaltet regelmäßige Versammlungen, offene Treffen (Unterhaltung, Austausch, Spiel und Spaß) sowie auch regelmäßig Kulturveranstaltungen, Informationsveranstaltungen, Vorträge, Workshops , Kultur- und Bildungsreisen. Darüber hinaus nehmen wir an öffentlichen Veranstaltungen anderer Einrichtungen teil, z. B. Gesundheitstage, Saarland inklusiv, Aktionen zur Sensibilität der Öffentlichkeit für die Belange der Menschen mit Behinderungen.
Wir organisieren auch eigene Veranstaltungen: Sommerfest, Wandertage, Boule-Turniere, Weihnachtsmarkt ... Menschen mit Hörbehinderung im Saarland und darüber hinaus sind uns wichtig, diese wollen wir unterstützen und mit ihnen gemeinsam wollen wir leben und Erleben, Barrieren abbauen und aufmerksam machen. Wir freuen uns auf alle, die mitmachen!